RedeÜberWege

Folge Eins: Nanna Fuhrhop

Sonntag, den 12.07.2020

In der ersten Podcastfolge sprach ich mit meiner Mutter, Nanna Fuhrhop, Professorin für deutsche Sprache an der Universität Oldenburg. Sie hat mir viel davon erzählt wie sie sich nach der Schule und am Anfang in der Uni gefühlt hat und wie sie es heute komisch findet auf ihren Lebenslauf zu gucken und zu sehen wie “gradlinig” ihr Weg war, da es sich für sie selbst nie so angefühlt hat. Das sollte ja auch nicht das Ziel sein oder? Einen vermeintlich ‘gradlinigen’ Weg zu führen. Für seinen Lebenslauf irgendetwas zu tun oder für seinen Lebenslauf zu leben, finde ich eine absurde Vorstellung.

Falls du die Folge schon gehört hast, hast du ja auch mitbekommen, wie meine Mutter über das Thema “Familie und Beruf” gesprochen hat. Ich möchte mir selbst nicht anmaßen da zu viel drüber zu reden, denn ich hatte selbst noch nie Kinder und weiß nicht wie es ist. Aber ich kann sagen, dass mir nie etwas gefehlt hat, im Gegenteil; meine Eltern haben mir vorgelebt, wie wichtig es ist einen Beruf zu haben, der einem Spaß macht (okay, zugegeben haben sie mir das nicht nur vorgelebt, sondern auch ständig gesagt, aber das ist hier nicht der Punkt :)) Der Punkt ist; eine glückliche, zufriedene Mutter erleichtert einiges. Aber warum werden das eigentlich immer nur Frauen gefragt? Warum habe ich das nur meine Mutter fragt? Tja, das geht wohl ganz tief in die Gesellschaftsstrukturen hinein, dass Kinder kriegen doch oft noch zu großen Teilen ein “Frauenthema” ist. Das muss sich ändern, aber da gehört eben auch viel dazu; von beiden Seiten gleichermaßen. Dass meine Mutter nun sagt “der beste Zeitpunkt um Kinder zu kriegen, ist dann wenn die Beziehung stimmt” - das kann man so oder so sehen, aber ich finde es auf jeden Fall nachvollziehbar. Zurück zur eigentlichen Berufssuche. Meine Mutter erzählt mir seit jeher, dass es einfach ganz wichtig ist zu suchen und das hat sie ja auch selbst getan und ist dann eben mehr oder weniger zufällig zur Sprachwissenschaft gekommen. Wer weiß was und wem ich noch auf meinem Weg begegne, aber was ich ganz sicher aus dem Gespräch mitnehme ist, dass ich nicht aufhören werde zu suchen, denn irgendwann werde ich noch genug Zeit mit arbeiten verbringen und dann möchte ich was machen, was mir Spaß bringt.